Die vom Sängerbund Rauenberg 2005 als Gemeinschaftsprojekt mit dem Liederkranz Sandhausen in der restlos ausverkauften großen Mannaberghalle aufgeführte „Beatles Story“ wurde zu einem riesigen Erfolg. Das gigantische Projekt mit rund 300 Mitwirkenden bot den Zuschauern eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Mischung aus Chorgesang, Solisten-Beiträgen und tänzerischen Einlagen, verbunden durch eine Rahmenhandlung, welche markante Punkte aus der Karriere der Beatles von den frühesten Anfängen im Jahr 1960 bis zur offiziellen Trennung der Band 1970 nacherzählte.
Am Ende kannte die Begeisterung des Publikums keine Grenzen mehr: Mit stehenden Ovationen erklatschten sich die 1100 Zuschauer nach einem dreistündigen Programm noch eine außerplanmäßige Zugabe. Eigentlich hatte schon mit „Imagine“ Schluss sein sollen, zu dem sich der musikalische Leiter des Großereignisses, Musikdirektor FDB Armin Fink, Ph. D., extra ans Klavier und auf die Bühne begeben hatte. Doch auch danach hatten die Besucher noch nicht genug, so dass mit „Hey Jude“ ein weiterer Song folgte, bei dem noch einmal alle Mitwirkenden ihr Bestes gaben: Die rund 200 Sänger des Sängerbundes Rauenberg, des Liederkranzes Sandhausen, des Jugendchors „Chorus Corner“ und des Kinderchors „Ohrwürmer“, die Rockband „The Happy Beatles“, das große Orchester der Musikschule Südliche Bergstraße, die 25 Tänzerinnen sowie Solisten und Schauspieler sorgten für ein prächtiges Finale.
Leben und Karriere der vier Pilzköpfe aus Liverpool, die ein Jahrzehnt lang das Maß aller Dinge in der Welt der Popmusik waren, stellten den Stoff für ein spannendes Musical zur Verfügung, das komplett in Eigenregie geschaffen wurde. Denn ein Musical über die Beatles hatte es bisher noch nicht gegeben: Das Drehbuch wurde nach einer Idee von Dr. Armin Fink eigens für die „Beatles Story“ geschrieben und mit 21 der größten Ohrwürmer der Band kombiniert. Bereits im Oktober hatte es vor jeweils rund 600 Zuschauern in Sandhausen zwei Aufführungen gegeben.
Schon am Eingang wurden die Besucher stilecht empfangen: Vom Foyer ging es durch einen Nachbau des U-Boots aus dem Beatles-Film „Yellow Submarine“ in die Halle hinein. Dort leiteten die „Happy Beatles“ mit einem Medley aus bekannten Songs der „Fabulous Four“ das Programm ein, während die Chorsänger auf der Tribüne ihre Plätze bezogen und sich die Tänzerinnen auf der Bühne aufstellten. Die beiden Sprecher Manfred Menges, der Vorsitzende des Sängerbunds, und Heidi Flory entführten mit ihren einleitenden Sätzen die Zuhörer ins Jahr 1960, als noch kaum jemand die Beatles kannte und diese ihre ersten Auftritte in Hamburg hatten. Im Hintergrund hörte man ein Flugzeug landen und die Spannung stieg, bis es mucksmäuschenstill in der Halle geworden war. Die Spannung entlud sich in donnerndem Applaus, als die vier Beatles sich ihren Weg durchs Publikum hin zur Bühne bahnten. Dort angekommen, nahm das Spektakel seinen Lauf: Mit „Back in the U.S.S.R.“ sorgte der erste von vielen Hits gleich für eine prächtige Stimmung.
Die Beatles wurden von Peter Kraft (John Lennon), Andreas Kraft (Paul McCartney), Harald Schneider (George Harrison) und Jochen Köhler (Ringo Starr) dargestellt, bei mehreren Gesangs-Soli übernahmen Roland Piedl, Jürgen Piedl, Thomas Hutter und Philipp Müller vorübergehend ihre Rollen. Den Beatles-Manager Brian Epstein spielte Holger Menges, Renate Schwager hatte als Queen einen Auftritt, die Laudatio bei der Grammy-Verleihung hielt Christian Lehmayer. Zunächst erlebte das Publikum den rasanten Aufstieg der Beatles mit – vom frühen Abenteuer in Hamburg über die ersten Erfolge in den Charts bis hin zur umjubelten Band, der erst ganz England, dann die ganze Welt zu Füßen liegt. Mit dem aufwändig inszenierten „Yellow Submarine“ ging es in die Pause.
Auch danach folgte ein Hit auf den anderen, von den Chören und Solisten prächtig dargeboten, während die Rahmenhandlung die wachsenden Probleme innerhalb der Band thematisierte. Das Stück führte in die USA, nach Indien, zur Hochzeit von John Lennon mit Yoko Ono, zum letzten Konzert 1969 und schließlich zur Trennung 1970. Untermalt wurde das Geschehen mit Videoprojektionen, die auf zwei Leinwänden immer wieder zur Handlung passende Originalaufnahmen zeigten. Dirigent Dr. Armin Fink hatte seine Chöre und Musiker im Griff, so dass die rund 300 Akteure hervorragend harmonisierten. Das sah auch das Publikum so, das sich nach drei Stunden mit stehenden Ovationen für die Aufführung bedankte.